DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE:

  • Ab Juli 2022 gibt es EINE ERHÖHUNG der Vergütungssätze für Solarstrom aus NEUEN PV-Anlagen. Die neuen Sätze gelten für EIGENVERBRAUCHER und VOLLEINSPEISER gleichermaßen.
  • Wenn du beabsichtigst, 2023 eine PHOTOVOLTAIKANLAGE und einen STROMSPEICHER zu erwerben, kannst du von ZINSGÜNSTIGEN KREDITEN und ZUSCHÜSSEN profitieren.
  • FÖRDERPROGRAMME stehen auch von einzelnen BUNDESLÄNDERN oder KOMMUNEN zur Verfügung.

Eine kleine Photovoltaikanlage rechnet sich auf den meisten Hausdächern, denn entweder kannst Du den erzeugten Strom gewinnbringend ins öffentliche Stromnetz einspeisen oder Du nutzt ihn selbst und sparst Kosten. Eine Kilowattstunde Solarstrom aus einer neuen Anlage kostet umgerechnet nur 8 bis 15 Cent, während Strom aus der Steckdose mindestens das Dreifache kostet.

1. Wieviel Einsparung mit einer Pho­to­vol­ta­ik­an­la­ge?

In den meisten Fällen kannst Du direkt 20 bis 40 Prozent des selbst produzierten Stroms verbrauchen. Wenn Du beispielsweise jedes Jahr 5.000 Kilowattstunden (kWh) benötigst, kann Dir die eigene PV-Anlage davon 1.500 kWh liefern und Dir eine Ersparnis von rund 500 Euro pro Jahr bringen. Dies hängt jedoch davon ab, wie viel Du für den Strom aus dem öffentlichen Netz zahlst, da die Sonnenstunden über das Jahr stark schwanken und Du nicht das ganze Jahr über Deinen eigenen Strom vollständig verbrauchen kannst. Im Sommer wirst Du mehr Strom ins öffentliche Netz einspeisen als im Winter.

Den Solarstrom, den Du nicht selbst verbrauchst, leitet Deine Photovoltaikanlage ins Stromnetz. Seit dem 30. Juli 2022 zahlt Dir der Netzbetreiber rund 290 Euro für die 3.500 kWh aus unserem Beispiel als Einspeisevergütung. Diese Höhe ist 20 Jahre lang fix. Wenn Du die erzeugten 5.000 kWh dagegen komplett einspeist, erhältst Du 650 Euro.

Allerdings musst Du zuerst investieren, um von eigenem Solarstrom zu profitieren. Wenn Du eine PV-Anlage kaufen möchtest, musst Du mindestens 1.500 Euro pro Kilowatt-Peak (kWp) einplanen. Die Einheit kWp dient zur Messung der Leistung von Solarpanelen. Je kleiner die Anlage ist, desto höher sind die Kosten. Anlagen mit mehr als 10 kWp Leistung können weniger als 1.500 Euro kosten. Wenn sie kleiner sind, ist ein Preis von 1.500 Euro pro kWp Leistung jedoch sehr gut.

Es ist empfehlenswert, für eine Anlage zur Eigenversorgung nicht mehr als 2.000 Euro pro kWp zu bezahlen. Wenn die Anlage im Beispiel eine Leistung von 5 kWp haben sollte, betragen die Investitionskosten etwa 10.000 Euro. Ein kleiner Stromspeicher kostet zusätzlich mehrere Tausend Euro und ermöglicht Dir, rund 50-70 Prozent oder mehr Deines Solarstroms selbst zu nutzen.

Je günstiger Du Deine PV-Anlage kaufst und je niedriger Deine Betriebskosten sind, desto mehr Gewinn machst Du, wenn Du Deinen Strom komplett einspeist.

2. Bundesweite Solaranlagen-Kredite und -Förderungen

Die staatlichen Förderprogramme sind eine große Hilfe, um die Kosten für die Anschaffung von Solaranlagen zu stemmen. Im Folgenden findest Du Informationen zu den bundesweiten Förderprogrammen. Nutze zusätzlich den Fördermittel-Check des gemeinnützigen Online-Portals CO2online. Hier erhältst Du auch Hinweise zu Zuschüssen für Heizungsumbauten oder energetische Sanierungen Deines Hauses.

Die Einspeisevergütung für Deinen Solarstrom

Ab dem 1. Januar 2023 senkt der Bund die Mehrwertsteuer auf Null Prozent. Dadurch können PV-Anlagen und Batteriespeicher steuerfrei erworben werden. Die Anschaffung von Photovoltaikanlagen wird somit gefördert. Zusätzlich hast Du bundesweit Anspruch auf eine einheitliche Einspeisevergütung für den Solarstrom, den Du ins öffentliche Netz einspeist.

Für Eigenverbrauchs-Anlagen bis 10 kWp Leistung, die ab dem 30. Juli 2022 in Betrieb genommen wurden, erhältst Du 8,2 Cent pro Kilowattstunde (kWh) Energie, die ins Netz eingespeist wird. Die Netzbetreiber zahlen diese Vergütung für Deinen Strom im Jahr der Inbetriebnahme und 20 Jahre lang darüber hinaus.

Für Anlagen, die größer sind als 10 kWp, bekommst Du für die ersten 10 kWp weiterhin 8,2 Cent pro kWh. Für alle darüber hinaus gehenden Leistungen bis zu 40 kWp liegt der Vergütungssatz bei 7,1 Cent. Diese Sätze gelten für alle Anlagen, die bis Januar 2024 in Betrieb gehen. Danach soll sich die Vergütung im halbjährlichen Rhythmus um jeweils 1 Prozent verringern.

Des Weiteren gibt es spezielle Vergütungssätze für Anlagen mit Volleinspeisung von Solarstrom. Für die ersten 10 kWp Leistung gibt es 13 Cent pro kWh. Für Anlagenleistungen von bis zu 100 kWp erhältst Du 10,9 Cent pro kWh.

Günstige Kreditangebote für Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen und Batteriespeicher

Die KfW-Bankengruppe bietet mit dem Programm „Erneuerbare Energien 270“ günstige Kredite für die Anschaffung von Photovoltaikanlagen und Batteriespeichern an. Das Programm hat das Ziel, den Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland zu fördern und die Energiewende voranzutreiben. Mit dem Kredit können nicht nur die Anschaffungskosten, sondern auch Kosten für Planung, Projektierung und Installation der Anlage finanziert werden.

Das Programm steht allen Interessierten zur Verfügung, unabhängig davon, wo sie in Deutschland wohnen. Auch gebrauchte Anlagen können gefördert werden, wenn sie entweder noch kein volles Jahr am Netz sind oder wenn sie modernisiert werden, um ihre Leistung zu erhöhen.

Die Kredite haben Laufzeiten zwischen fünf und 30 Jahren und der effektive Jahreszins beträgt Anfang 2023 im günstigsten Fall 4,03 Prozent (Stand: 11.01.2023). Der Zinssatz ist jedoch abhängig von der Dauer der Zinsbindung sowie von der Bonität des Antragstellers. Die Hausbank ermittelt die Bonität und schließt den Kreditvertrag mit dem Antragsteller ab. Kreditinstitute wie einige Sparkassen, die Commerzbank und die Deutsche Bank unterstützen das Programm und bieten Kredite ab einem Kreditvolumen von 25.000 Euro an.

Wer das Programm nutzen möchte, sollte die Antragsunterlagen direkt über den Förderassistenten der KfW vorbereiten und sich vor dem Kauf der Anlage an die Hausbank wenden. Die Hausbank reicht den Antrag bei der KfW ein und schließt nach der Bewilligung den Kreditvertrag mit dem Antragsteller ab.

Durch das Programm Erneuerbare Energien 270 bietet die KfW-Bankengruppe eine attraktive Finanzierungsmöglichkeit für den Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland und unterstützt damit die Energiewende.

3. Welche Bundesländer fördern PV-Anlagen und Batteriespeicher?

Förderprogramme für Photovoltaik-Anlagen und Batteriespeicher werden von verschiedenen Bundesländern in Deutschland angeboten. Berlin ist das einzige Bundesland, das die Anschaffung von Photovoltaik-Anlagen für Privatpersonen unter bestimmten Bedingungen bezuschusst. Voraussichtlich werden im Jahr 2023 auch Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt Zuschüsse für Stromspeicher gewähren. Einige Bundesländer, wie Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein, förderten in der Vergangenheit vor allem Batteriespeicher. Es gibt jedoch einige Programme auf kommunaler Ebene, die den Bau von Photovoltaik-Anlagen unterstützen. Bedingungen für alle Förderprogramme sind, dass die Anlagen mit dem öffentlichen Stromnetz verbunden und im jeweiligen Bundesland installiert sind. Nur wer eigenen Solarstrom im entsprechenden Bundesland verwenden möchte, kann sich für die Programme bewerben.

Berlin fördert seit dem 1. September 2022 im Rahmen des Solar-Plus-Programms den Kauf von Batteriespeichern und einen Teil der Mehrkosten von Photovoltaik-Anlagen, die an der Fassade oder an denkmalgeschützten Häusern installiert werden. Das Programm bietet auch eine Erstberatung beim Steuerberater sowie die Erstellung eines Dachgutachtens und die Kosten für den Umbau von Messplätzen an. Antragsberechtigt sind Hauseigentümer und Hausverwaltungen von Wohnungen. Anträge nimmt die Investitionsbank Berlin-Brandenburg (IBB) in Papierform oder online entgegen.

Schleswig-Holstein plant, ab Sommer 2023 einen Zuschuss von 750 Euro für Batteriespeicher in Verbindung mit einer Photovoltaik-Anlage zu gewähren. Ab Anfang 2023 wird auch die Anschaffung einer steckerfertigen PV-Balkonanlage pauschal mit 200 Euro bezuschusst.

Sachsen-Anhalt hatte im Jahr 2022 2,9 Millionen Euro für die Installation von Batteriespeichern in Verbindung mit einer Photovoltaik-Anlage bereitgestellt. Für 2023 plant das Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt eine Fortsetzung des Förderprogramms „Sachsen-Anhalt SPEICHERT“ und wird voraussichtlich einen Zuschuss von 300 Euro je kWh nutzbarer Speicherkapazität des Stromspeichers bis zu einer Gesamtkapazität von 25 kWh gewähren. Für darüber hinausgehende Speicherkapazität gibt es 200 Euro pro kWh. Parallel zur Installation des Batteriespeichers muss auch eine neue Photovoltaik-Anlage installiert werden oder bei einer bestehenden Anlage eine Erweiterung erfolgen.

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